Israelische Schüler zu Gast am Goethe-Gymnasium Sebnitz

Der Abschied nach einem letzten geselligen Beisammensein im Diakonat der Sebnitzer Peter-Pauls-Kirche fiel allen Beteiligten schwer.

Nach einer reichlichen Woche voller gemeinsamer Erlebnisse, Diskussionen und Ausflüge mit ihren deutschen Gastgebern hieß es am Donnerstag, dem 30.9., für 20 Schülerinnen und Schüler aus dem israelischen Kfar Sava nahe Tel Aviv wieder die Heimreise anzutreten.

Seit dem 22.9. besuchten sie, begleitet von zwei Lehrern, im Rahmen einer Schul-Partnerschaft mit dem Goethe-Gymnasium die Stadt Sebnitz. Es handelte sich dabei um die dritte Begegnung zwischen israelischen und deutschen Schülern in diesem Rahmen, nachdem seit dem Beginn der Partnerschaft im Jahre 2008 bereits jeweils ein Besuch und ein Gegenbesuch erfolgt sind.

Das diesjährige Programm stand unter dem Motto «Jugend braucht Orientierung» und wurde von den Schülerinnen und Schülern der Israel-AG sowie Lehrern des Goethe-Gymnasiums unter der Leitung von Herrn Wolff und Frau Mütze vorbereitet. Finanzielle Unterstürzung erhielt das Projekt vom Internationalen Bildungs- und Kooperationsprogramm des Freistaates Sachsen und durch Sachleistungen verschiedener Sponsoren der Region.

Die israelischen Gäste wohnten bei Familien deutscher Schülerinnen und Schüler, mit denen sie neben dem offiziellen Programm weitere interessante Ausflüge unternahmen. So lernten sich die israelischen und deutschen Jugendlichen auch auf sehr privater Ebene kennen und konnten u.a. beim Shoppen, Minigolfen, bei Konzertbesuchen, bei einer GPS-Rally durch den Sebnitzer Wald und beim Grillen am Lagerfeuer feststellen, dass sie trotz aller kulturellen Unterschiede viele gemeinsame Interessen haben.

Aber auch das offizielle Programm trug auf vielfältige Art dazu bei, dass die Schülergruppen miteinander ins Gespräch kamen. So diskutierten sie in Leipzig beim MDR über die Rolle und Verantwortung der Medien in der modernen Gesellschaft, bei der Firma Bosch in Sebnitz über Wertevorstellungen in einem global agierenden Konzern und in der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein zum Thema (un-)wertes Leben und Euthanasie.

Eine weitere Exkursion führte nach Dresden, wo die Gäste neben einem Besuch von Synagoge und Frauenkirche auch eine Stadtführung erlebten, die zwei Schülerinnen des Goethe-Gymnasiums im Rahmen einer Englisch-Projektarbeit vorbereitet hatten.

Ein emotionaler Höhepunkt der gemeinsamen Tage war eine bewegende Gedenkzeremonie, die die israelischen Gäste nach ihrer Tradition durchführten und der die deutschen Schüler beiwohnen durften.

Als die Gäste nach einer ereignisreichen Woche die Heimreise antraten, hatten sie neben interessanten Erfahrungen, einigen Präsenten und einer im Sebnitzer Kunstblumenmuseum selbst hergestellten weißen Rose vor allem auch neue Freundschaften im Gepäck.

Und sie ließen viele traurige, von den Anstrengungen etwas gezeichnete, aber auch von Glücksmomenten erfüllte Sebnitzer Schüler und Lehrer zurück, die bereits jetzt dem Gegenbesuch in Israel im nächsten Frühjahr entgegenfiebern.

Frank Clausnitzer