«Lieber Arm ab als arm dran» – auf humorvolle Art appellierte der Pfarrer und ehemalige Leistungssportler Rainer Schmidt aus Bonn, der jetzt als Dozent arbeitet, an die Schülerinnen und Schüler, Menschen mit Behinderung als normale Menschen anzusehen.
Schmidt, dessen größte Erfolge als Tischtennisspieler Goldmedaillen bei den Paralympics im Einzel 1992 in Barcelona und im Team 2004 in Athen waren, fehlen von Geburt an beide Unterarme. Zudem ist sein rechtes Bein verkürzt, weshalb er eine Prothese trägt.
In Begleitung seines Sebnitzer Kollegen Joachim Rasch besuchte er am 18.3. das Goethe-Gymnasium Sebnitz, um mit den Schülerinnen und Schülern ins Gespräch zu kommen.
Auf sehr unterhaltsame Weise führte er ihnen vor, dass jeder Mensch Grenzen hat. Er selbst habe seine Behinderung erst mit 6 Jahren so richtig wahrgenommen, als er in eine Sonderschule eingeschult wurde. Später lernte er am Gymnasium und legte so die Grundlage für seine beeindruckende berufliche und sportliche Karriere. Er sieht nicht die Behinderung an sich als Hauptproblem, sondern die oftmals damit verbundene Ausgrenzung.
Die Schüler jedenfalls hatte der prominente Gast sehr schnell auf seiner Seite, zumal sie sich nach den Gesprächen in der Turnhalle live von seinen Fähigkeiten als Tischtennisspieler überzeugen konnten. Begeistert nahmen sie die Möglichkeit wahr, gegen einen mehrfachen Welt- und Europameister anzutreten.
Im Anschluss standen die Schülerinnen und Schüler Schlange, um ein Autogramm zu ergattern, denn Rainer Schmidt hatte sie nicht nur als Sportler, sondern vor allem als Persönlichkeit tief beeindruckt.
Reina Delling und Frank Clausnitzer
Fotos: J. Rasch
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