In der Zeit vom 04. - 08. Mai 2015 fuhren 26 ausgewählte SchülerInnen der Jahrgangsstufe 7 unseres Gymnasiums gemeinsam mit ihrer Lehrerin Frau Helmich und weiteren Betreuern in den Nationalpark Bayrischer Wald. Schon seit Jahren wird diese Fahrt von der Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz organisiert und durchgeführt.

 

Auf der Homepage des Nationalparks finden Sie dazu Informationen. Klicken Sie hier.

 

Weiter unten finden Sie Fotos von Pia Kopprasch sowie einen Text von Karoline Clausnitzer, beides Teilnehmerinnen der Fahrt.

 

In der Woche vom 29.06. - 03.07.2015 sind SchülerInnen aus Bayern von der Mittelschule Zwiesel zu Gast, welche an einem Tag ihre sächsischen FreundInnen wiedertreffen und mit ihnen einen gemeinsamen Tag in unserer schönen Natur verbringen.


Ausflug zum Lusen

Am Donnerstag, dem 07. 05. 2015, unternahmen wir, eine Auswahl der Klassen 7/1 und 7/2 aus dem Goethe-Gymnasium Sebnitz, im Rahmen unserer Klassenfahrt im Bayrischen Wald einen Wanderausflug zum Lusen, dem  zweithöchsten Berg des besagten Nationalparks. Nachdem wir uns beim Frühstück mit frischen Brötchen und Tee gestärkt und unser Lunchpaket vorbereitet hatten, wurden wir um ca. 9  Uhr von dem Bus abgeholt, der uns und eine weitere Schulklasse aus Schaibing zu einem Parkplatz in der Nähe der Wanderwege fuhr. Bevor wir losliefen, wurden wir von unseren Betreuern Heidi und Jutta klassenweise in Gruppen aufgeteilt und von ihnen noch einmal auf die Regeln in einem Nationalpark hingewiesen. Begleitet von unserer Lehrerin Frau Helmich und den Betreuern Peter und Jutta, wanderten wir den immer steiler werdenden Winterweg entlang und legten mehrere Verschnaufpausen ein, bei denen meine Klassenkameraden und ich erschöpft Juttas interessanten Erklärungen über die Entstehung des Bayrischen Waldes, dessen Gesteinsarten und die momentanen Probleme mit Borkenkäfern lauschten. Nachdem wir ca. zwei Stunden erst durch den grünen Mischwald und dann durch den immer kahler werdenden Fichtenwald gewandert waren und meine Freundinnen und ich uns schon gegenseitig zum Weitergehen motivieren mussten, erkannte ich zwischen den Fichten endlich die ersehnten Umrisse des Lusenschutzhauses, bei dem wir eine längere Rast einlegten und unseren Proviant genüsslich verspeisten. Nach einer Weile stießen auch die Schüler der anderen Klasse zu uns, denen man ansah, dass sie ähnlich erschöpft von dem steilen Anstieg waren. Sobald sich alle gestärkt hatten, liefen wir gemeinsam weiter.  Je näher wir dem 1345 Meter hohen Gipfel kamen, desto windiger und kälter wurde es und zu meinem großen Erstaunen lag an einigen Stellen sogar etwas Schnee. Wir folgten einem Weg nach oben, der hauptsächlich aus Felsblöcken bestand, und gelangten um ca. 12 Uhr am Gipfel an, den ein großes Kreuz kennzeichnete. Die beeindruckende Panorama-Aussicht wurde nur von dem leicht diesigen Wetter getrübt, dass dadurch leider die Sicht bis zu den Alpen verhinderte. Viele Mädchen hielt das Klima aber nicht vom Fotografieren und Filmen ab, wogegen einige Jungen mehr Spaß am Klettern auf den Felsblöcken hatten. Bald froren die meisten und auch mir war trotz vieler Jackenschichten kalt, so dass wir über die Himmelsleiter wieder hinabstiegen. Der Abstieg war eine steile Steintreppe, über deren Entstehung uns unsere Betreuer eine  interessante Geschichte erzählten. Der weitere Weg führte uns an einer riesigen Glasarche vorbei, die als Naturschutzdenkmal errichtet wurde und in der es sich schon ein paar unserer Jungen gemütlich gemacht hatten. Ich vermutete, dass die Arche die Beziehungen zwischen den Menschen und der Natur darstellen sollte, da der Bootsrumpf durch die grünen Glasscheiben, aus denen er sich zusammensetzte, Ähnlichkeiten mit einem Blatt aufwies und von einer großen hölzernen Hand umschlossen wurde. Anschließend liefen wir durch das Teufelsloch, ein sagenumworbenes Tal mit unterirdischem Bach, in dem angeblich ein Teufel unter der Erde leben sollte, der bei einem seiner Streiche von den vielen Steinen, die er transportiert hatte, selbst erschlagen wurde. Wir gelangten an einen See namens Martinsklause, an dem wir zum  wiederholten Male pausierten. Um 14 Uhr kamen wir schließlich ziemlich erschöpft am Lusenparkplatz an, auf dem uns unser Bus schon  erwartete. Nach unserer Ankunft am Jugendheim verbrachten meine Freundinnen und ich den freien Nachmittag vor allem auf dem großen Gelände mit Basketball spielen oder auf unseren Zimmern. Beim Abendbrot unterhielten wir uns hauptsächlich über das bevorstehende Lagerfeuer und die, unserer Meinung nach, viel zu zeitige Abreise am folgenden Tag. Bevor wir uns jedoch das herzhafte Stockbrot schmecken lassen konnten, suchten wir uns zunächst im umliegenden Wald einen geeigneten Stock, den wir mit ausgeliehenen Schnitzmessern anspitzten. Dann mussten wir uns noch eine Weile am Feuer gedulden und den springenden Funken und dem qualmendem Rauch ausweichen, der wegen dem ungünstigen Wind ständig seine Richtung änderte. Bald gingen die Ersten gesättigt wieder auf ihre Zimmer oder spielten noch auf dem Hof Basketball, beziehungsweise Fußball, bis schließlich um ca. 10 Uhr die Letzten in ihren Betten verschwanden. 22:09 wurde ich aber noch einmal durch den schrillen Ton des im Jungenflur fehlerhaft ausgelösten Feuermelders aus dem Halbschlaf gerissen. Nach ein paar Minuten verstummte das Geräusch glücklicherweise wieder und auch die Feuerwehr, die, wie ich schon befürchtet hatte, durch das Signal alarmiert mit Löschfahrzeugen vorfahren könnte, kam nicht und wir sanken nach einem erlebnisreichen Tag endlich in den beruhigenden und wohlverdienten Schlaf.


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