UNESCO- Projekttag im Rahmen der Sächsischen Entwicklungspolitischen Bildungstage 2015

 

27. November um 9.30 Uhr- Andrang vor der Aula des Goethe-Gymnasiums Sebnitz- Theaterleute sind zu Gast!

Die letzten Mikrofonproben laufen noch. Endlich, die Zuschauer werden eingelassen. Die Schüler der neunten bis elften Schuljahre und ihre LehrerInnen werden dokumentarisches Theater mit der Darbietung von „Asyl- Dialoge“, eine Produktion der Bühne für Menschenrechte, sehen. Es sind aber auch Gäste da: afghanische Jugendliche und ihre Betreuer, Mitglieder der AG Asylsuchende in Pirna und Vertreter des Stadtrates von Sebnitz.

Betroffen hören wir von Flüchtlingsschicksalen aus verschiedenen Ländern, von langen Fluchtwegen durch viele Staaten, von Familien mit Kindern und Einzelpersonen. Es scheint den Zuschauern, die Flüchtlinge stünden vor ihnen und erzählten ihre Geschichten. Die Schauspieler hatten durch Interviews alles erfahren und nun gaben sie es auf der Bühne wieder.

Nach der Mittagspause fanden zwei Workshops mit Frau Schickert und Alina von der AG Asylsuchende und zwei Podiumsdiskussionen mit Asylsuchenden und ihren Betreuern Frau Günther und Herrn Mierau statt.

Besonders interessant war die Podiumsdiskussion der 11-klässler mit vier gleichaltrigen Asylbewerbern aus Afghanistan und Herrn Mireau. Die Gespräche wurden ausschließlich auf Englisch geführt. Gefragt wurde: Warum sucht ihr in Deutschland Asyl? Geantwortet wurde, dass sie vor Bombardierung geflohen sind und hier die Möglichkeit zu einem Studium suchen. Sie hätten bis zu 6000€ an Schleuser bezahlt. Sie sind froh, endlich einen Deutschkurs zu absolvieren, um endlich Ausbildung oder Studium beginnen zu können.

Die jungen Leute erzählten über ihren Alltag in Afghanistan. Sie waren von 8 bis 14 Uhr in der Schule, dann wurde den Eltern im Laden und auf dem Feld geholfen. Auch darüber, ob sie nach Hause zurückkehren würden, gaben sie Auskunft: bei Verbesserung der politischen Situation und den Lebensverhältnissen- ja.

Wünsche hätten Abdul Karim, Mahauodin, Morteza und Samim schon: mehr Kontakte mit deutschen Jugendlichen, um sich besser kennen zu lernen und Vorurteile abzubauen.

Noch nach dem offiziellen Ende standen die Jugendlichen aus Deutschland und Afghanistan zusammen und unterhielten sich, Gesprächsbedarf besteht offensichtlich.

Als wir diese Veranstaltung planten, konnten wir noch nicht ahnen, welche Brisanz dieses Thema bekommen würde. Wir glauben, es ist uns gelungen, durch unseren Projekttag viele für die Problemlage der Flüchtlinge zu sensibilisieren.

R. Delling und R. Schöne