Auf heimatlichen Spuren

 

Profiltag am Ende jedes Schuljahres- das bedeutet für die Schüler der 8. und 9. Klassen des Goethe-Gymnasiums Sebnitz, etwas Besonderes zu erleben. Sie machen Exkursionen oder führen Projekte außerhalb der Schule durch.

Die Gesellschaftswissenschaftler der neunten Jahrgangsstufe fahren nach Dresden in die Räume der Gedenkstätte Bautzener Straße. Hier absolvieren sie das Schülerprojekt „GEFÄNGNIS DDR“. Die Jugendlichen werden mit dem Thema DDR und Staatssicherheit vertraut gemacht, studieren Schriftstücke, machen einen Rundgang durch die ehemalige Stasi-Untersuchungshaftanstalt und treffen einen Zeitzeugen.

Die Schüler des gesellschaftswissenschaftlichen Profils der Klasse 8 blieben dieses Jahr in der engeren Heimat und lernten Neustadt kennen. Bei dem historischen Wanderweg der „Neustädter Tafeln“ ging es vom Rathaus zu einem Rundgang um den Markt. Eine Station waren auch die in den Boden eingelassenen Tafeln von „Neustadt in Europa“, der größten Städtefreundschaft in Europa. Neustadt in Sachsen gehört zu diesen 37 Städten und beim Thema „Heimat“ im Unterricht wird die Verbindung hergestellt.

Weitere Punkte waren u.a. das dem ehemaligen „Cafe Wochenpost“ sowie die Kirche und Pfarrhaus. Die Pfarrer Reich und Götzinger wurden thematisiert und ihre Grabstätten besucht. Gleich darauf wanderten wir an der Druckerei Mißbach vorbei und kamen zum Schützenhaus und Mineralbad im „Arthur- Richter- Park“.

Unser nächstes Ziel war das Haus des Rechtsanwalts Wilhelm Michael Schaffrath, dessen 200. Geburtstag wir dieses Jahr feiern. Er war 1848/49 Vertreter des Wahlbezirks Stolpen in der Nationalversammlung Frankfurt am Main.

Im „Theklapark“ suchten wir uns einen günstigen Standort und hatten nun gleich mehrere wichtige stadtgeschichtliche Orte im Blick: das „Kaiserliche Postamt“, die „Erste Neustädter Bank“, das „Königliche Amtsgericht“ und den Bahnhof.

Zum Schluss musste noch etwas Industriegeschichte sein: Vom ehemaligen „Kombinat Fortschritt“ liefen wir vorbei an der alten „Blumenfabrik Nitzsche“ (so die schon etwas verwitterte Aufschrift am Haus) zur einstigen „Fabrik künstlicher Blätter und Blumen“ von H. Clauß, die eine der größten der 59 Blumenfabriken in Neustadt war.

Alle Tafeln haben die Schüler nicht ausführlich betrachten können, aber es wurde eine kleine Karte mit den Stationen angefertigt, so dass zu Beginn des neuen Schuljahres ein guter Start des Themas HEIMAT gesichert ist.

R. Schöne

 

 

Im Bild die in den Boden eingelassenen Tafeln von „Neustadt in Europa“